IIn den frühen Morgenstunden des Dienstags, gegen 5 Uhr, ereignete sich eine Schiffskollision in der Deutschen Bucht. Die beiden Frachtschiffe POLESIE und VERITY stießen etwa 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog zusammen. Die Havariekommando übernahm sofort die Gesamteinsatzleitung.
Es wird angenommen, dass die VERITY infolge der Kollision gesunken ist. Glücklicherweise konnte eine Person aus dem Wasser gerettet und medizinisch versorgt werden. Jedoch werden derzeit mehrere weitere Personen vermisst, und die Suche nach den Schiffbrüchigen ist in vollem Gange, mit zahlreichen Schiffen im Einsatz. Die POLESIE bleibt schwimmfähig und hat 22 Personen an Bord.
Die Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE und BERNHARD GRUBEN der DGzRS, der Notschlepper NORDIC, der Lotsentender WANGEROOGE, das Wasserschutzpolizeiboot SYLT und ein SAR-Hubschrauber „SEA KING“ der Deutschen Marine sind an der Suche beteiligt. Die Koordination vor Ort erfolgt durch den Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE.
Weitere Schiffe, darunter der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER, die ATAIR, das Mehrzweckschiff MELLUM und das Wasserschutzpolizeiboot W 3, sind auf dem Weg zur Unfallstelle. Das Havariekommando lässt das Seegebiet zudem vom Sensorflugzeug DO228 überfliegen, und das Kreuzfahrtschiff IONA unterstützt die Suche und bietet medizinische Versorgung an Bord.
Die Wetterbedingungen im Seegebiet sind anspruchsvoll, mit Windstärken von sechs Beaufort und einer See von drei Metern.
Die VERITY, mit einer Länge von 91 Metern und einer Breite von 14 Metern, führte die Flagge des Vereinigten Königreichs und war auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien. Die POLESIE, mit einer Länge von 190 Metern und einer Breite von 29 Metern, hatte die Flagge der Bahamas und war auf dem Weg von Hamburg nach La Coruña in Spanien.