
„Der heutige Versiegelungsgrad in den Innenstädten ermöglicht wenig Raum für entsprechende Bepflanzungen und eine Biodiversität“, so Stadträtin Mandy Kathe-Heppner, Dezernentin für das Gartenbauamt. Bevor nachhaltig gepflanzt werden kann, wird deshalb zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht: Was befindet sich an Rohren, Kabeln und weiteren Leitungen im Untergrund der Innenstadt? Wie können trotz dieser notwendigen Infrastruktur neue Gestaltungskonzepte umgesetzt werden?
Auch Bürgerinnen und Bürger können ihre Wünsche und Ideen zur Gestaltung der Flächen in der Innenstadt einbringen – und das auf spielerische Art und Weise. Denn mit einem einfachen Wischen über den Handy-Bildschirm oder einem Klick mit der Computer-Maus lassen sich die Fragen zur Begrünung der Innenstadt beantworten – und das in nicht einmal fünf Minuten. Bei der ersten „Swipocratie“-Umfrage zur Anbindung der Innenstadt an die Havenwelten hatten sich im vergangenen Herbst mehr als 4.000 Interessierte beteiligt.
Zur Umfrage gelangt man entweder über diesen Link oder durch Einscannen des QR-Codes.
Auch nach Ende der dreiwöchigen Befragung geht die Bürgerbeteiligung weiter. „Die Ergebnisse fließen in das Konzept des Planungsbüros De Zwarte Hond aus Groningen ein und werden in Beteiligungsworkshops mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen vertieft und konkretisiert“, macht Bürgermeister Torsten Neuhoff, Dezernent für das Stadtplanungsamt, deutlich. Die Beteiligungsworkshops finden am 19. und 20. März 2024 statt, eine Anmeldung dazu ist am Ende der „Swipocratie“-Umfrage in einem entsprechenden Kontaktformular möglich. Am 15. Mai 2024 sollen die Konzepte der niederländischen Stadtplaner zu den Themenfeldern „Anbindung der Innenstadt an die Havenwelten“ und „Begrünung der Innenstadt“ im Rahmen eines Bürger-Dialogs der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Über die App Swipocratie
Swipocratie wurde von dem Designer Florian Francken und dem Landschaftsarchitekten Paul Roncken entwickelt und konzipiert. Ihre Fragestellungen bei der Entwicklung der App lauteten: Wie erreicht man Nutzer bei komplexen und schwierigen Themen? Wie kann man Bilder und eine intuitive Benutzeroberfläche nutzen, um Menschen in politische Themen einzubeziehen?
„Wir glauben an einen flinken, digitalen Ansatz, weil er ein breiteres Publikum erreicht und aktiviert“, beschreibt Florian Francken die Idee der beiden Niederländer. „Gesucht wurde eine Möglichkeit, die Meinung einer großen Gruppe von Menschen abzufragen oder eine Diskussion bei der Entwicklung von Politik oder neuen Plänen auf eine einfache, niedrigschwellige und schnelle Weise zu starten. Es sollte ein Angebot sein, an dem die Meisten mitmachen können, sodass wir am Ende ein breit unterstütztes Ergebnis präsentieren können. Mit dieser App ist das möglich, und wir erreichen viele, denn ein Handy oder PC haben heute fast alle Menschen.“