Rentnerin von falschen Polizeibeamten betrogen

Einen fünfstelligen Euro-Betrag büßte eine 75-jährige Rentnerin
aus Bremerhaven-Mitte ein, die den betrügerischen Machenschaften eines
falschen Polizeibeamten auf den Leim ging. Selbst die Telefonnummer des
Anrufers wurde im Display der Dame gefälscht.

Die Frau kam später zum Polizeirevier, um den Vorfall zur Anzeige zu
bringen. Sie gab an, am 03.07.2018 gegen 21.45 Uhr von einem angeblichen
Kriminaloberkommissar „Weber“ angerufen worden zu sein. Im Sichtfeld
ihres Telefons konnte sie auch die Telefonnummer 0471 110 erkennen und
glaubte tatsächlich von der Polizei angerufen zu werden. Der Anrufer
behauptete, dass in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden war. In
diesem Zusammenhang erfragte er ihre Vermögensverhältnisse und sagte
ihr, dass sie ihre Haustür sichern sollte. Weiterhin seien Kontoauszüge
von ihr bei einem der festgenommenen Täter aufgefunden worden. Diese
stammen aus einem weiteren Einbruch bei ihrer Bank. Jetzt sollten
Fingerabdrücke verglichen werden. Dazu sollte sie eine größere Geldsumme
von der Bank holen, um diese später einem verdeckten Ermittler zwecks
Spurensicherung zu übergeben. Das Geld würde dazu nach Hamburg gesandt.

Am nächsten Tag ging die Geschädigte deshalb zu ihrer Bank. Mit dem abgehobenen Geld ging die Geschädigte wieder nach Hause.

Gegen 18.45 Uhr rief der vermeintliche Polizeibeamte „Weber“ erneut
an und bat die Geschädigte, die Nummern der Geldscheine durchzugeben,
damit diese schon vorab überprüft werden können. Das hatte sie
wunschgemäß getan. Zwischenzeitlich hatte der Herr „Weber“ angeblich
immer Kontakt zu einem angeblichen Staatsanwalt „Stahlberg“. Dort
sollten Täter vernommen werden. Jetzt berichtete der Anrufer, dass die
von ihr geholten Geldscheine aus Straftaten stammen. Diese sollten nun
überprüft werden. Dazu sollte sie das Geld, sowie Geldscheine, die sie
noch zu Hause hatte, während des Telefonats einem Ermittler übergeben.
Die 75-Jährige sollte dazu das Geld einfach vor die Haustür stellen. Ein
„Ermittler“ der Polizei hätte ein Auge darauf. Die Rentnerin tat, wie
ihr aufgetragen wurde.

Nach Beendigung des Gesprächs schaute die Geschädigte nach und
stellte fest, dass das Geld abgeholt worden war. Bis zum Schluss war die
75-Jährige im Glauben, tatsächlich mit der Polizei gesprochen zu haben.
Dass alles nur Betrug war und sogar die angezeigte Telefonnummer im
Display ihres Telefons gefälscht worden war, wurde ihr erst nach
Gesprächen mit Angehörigen bewusst.

Die Polizei rät:

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die
    angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde
    selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft
    geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der
    abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Bild:Pixabay

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