Die Situation in den Kinderarztpraxen ist in Bremerhaven aktuell genauso angespannt, wie in Bremen.
Stadtrat Selcuk Caloglu, Dezernent für Gesundheit, prüft deshalb derzeit in Abstimmung mit der Senatorin für Gesundheit, inwiefern eine Kinderambulanz nach Bremer Vorbild auch in Bremerhaven möglich gemacht werden kann.
„Der Weg in die Kinderambulanz nach Bremen mit einem kranken Kind ist für Bremerhavenerinnen und Bremerhavener weit und deshalb keine gute Lösung, dazu sozialpolitisch untragbar“, betont Caloglu. Der Senat in Bremen hat am Dienstag entschieden, im ehemaligen Kinderimpfzentrum Am Brill eine Kinderambulanz einzurichten. Damit sollen die Kinderarztpraxen entlastet und den Eltern die Möglichkeit einer zeitnahen Behandlung gegeben werden. Die Kinderambulanz in Bremen soll längstens bis Ende März dort eingerichtet werden, um die saisonale Infektionswelle aufzufangen. „Eine Möglichkeit, die Kinderärzte zu entlasten, wäre zudem, wenn sie die U-Untersuchungen zumindest in der aktuellen Situation, aufschieben könnten. Ich würde mir wünschen, dass die Senatorin diese Möglichkeit prüft“, so Caloglu.
„Wir prüfen gerade intensiv auch in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung, der Gesundheitssenatorin und dem Gesundheitsamt, ob wir in Bremerhaven ein ähnliches Angebot auf die Beine stellen können“, so Caloglu. Weil Bremerhaven deutlich kleiner ist als Bremen, müsse aber auch das Angebot kleiner ausfallen. „Die größte Herausforderung ist hier aktuell, Ärzte zu finden, die für das Betreiben einer Kinderambulanz kurzfristig zur Verfügung stehen“, so Caloglu. Die Stadt bemühe sich aber um kreative Lösungen. „Die telemedizinischen Angebote aus Bremen – ebenso wie die Kinderambulanz selbst auch – sind grundsätzlich aber auch für Bremerhavenerinnen und Bremerhavener nutzbar“, betont Caloglu. „Für Bremerhaven ist das trotzdem keine zufriedenstellende Lösung, wir müssen auch bei diesem Thema in Bremen besser mitgedacht werden“, begründet er sein Engagement.