Fischtown Pinguins auf Platz Eins

Stewart: „Playoffs können kommen!“

Was für eine verrückte Geschichte: Da verlieren die Fischtown Pinguins am letzten Wochenende der regulären Saison in der DEL2 beide Spiele und dürfen am Ende trotzdem jubeln. Obwohl sie nach dem 3:4 n.V. gegen Crimmitschau vom Freitag auch am Sonntag mit 3:5 bei den Bietigheim Steelers verloren haben, haben sie den Spitzenplatz in der Liga verteidigt. Verfolger Rosenheim leistete sich nämlich ebenfalls eine 1:3-Niederlage in Landshut.

Nach fünf Wochen an der Tabellenspitze betrug der Vorsprung der Pinguins am Sonntag nur noch einen Punkt, doch den retteten sie ins Ziel, und deshalb dürften sie sich über den inoffiziellen Titel des Hauptrunden-Meisters freuen. Damit haben sie nicht nur im Viertelfinale gegen die Lausitzer Füchse (erstes Spiel ist am Mittwoch, 20 Uhr, in der Eisarena) den Heimrecht-Vorteil, sondern auch in einem möglichen Halbfinale und Finale. „Es ist eine große Ehre für uns, nach der regulären Saison Erster zu sein“, sagte Pinguins-Trainer Mike Stewart. „Aber ab Mittwoch bedeutet das gar nichts mehr.“

Aufgrund einer unklaren Formulierung könnte es allerdings noch Streit um das Viertelfinale geben. In den Durchführungsbestimmungen der DEL2 heißt es, die Begegnungen werden nach den Platzierungen der Hauptrunde ermittelt. Darauf pocht nach Informationen der „Eishockey News“ der EVL Landshut, der vor der jetzt beendeten Zwischenrunde Vierter war und nun Heimrecht im Viertelfinale haben möchte. Sollten die Landshuter Recht bekommen, wäre die ganze Zwischenrunde für die Katz gewesen. Das wäre eine echte Farce. Für die Pinguins würde sich allerdings nichts ändern, sie waren auch vor der Zwischenrunde Erster und Weißwasser Achter.

Das Spiel der Pinguins in Bietigheim passte zu dem verrückten Wochenende. Es war schnell, hitzig und ruppig – und scheinbar war es schon für die Pinguins verloren. Nach 32 Minuten langen sie 0:3 zurück, obwohl das Spiel ausgeglichen war und die Chancen etwa gleich verteilt waren. Zweimal Alexei Dmitriev (13. und 24.) sowie Marcus Sommerfeld nach einem schlimmen Fehlpass der Pinguins (32.) waren die Torschützen für Bietigheim.

Die Pinguins, die auf Ralf Rinke (gesperrt) und Martin Walter (wegen Knieblessur geschont) verzichten mussten, standen nun mit dem Rücken zur Wand. Doch im Schlussdrittel schlug die Stunde der „Comeback-Kids“ aus Bremerhaven. Dustin Friesen erzielte nach einem Pass des besten Pinguins-Spielers, Andrew McPherson, das 1:3 (44.), dann verkürzte Jan Kopecky im Powerplay auf 2:3 (50.), und McPherson machte die Aufholjagd vier Minuten später mit dem 3:3 ebenfalls im Powerplay perfekt.

Direkt anschließend waren die Pinguins erneut in Überzahl, jetzt hatten sie die große Chance, das Spiel komplett zu kippen. Doch es kam ganz anders: Sie kassierten innerhalb von 64 Sekunden gleich zwei Gegentore bei eigener Überzahl. Besonders verrückt: In den 53 Spielen zuvor hatten sie nicht einen einzigen „Shorthander“ hinnehmen müssen. „Schade, am Ende haben wir unser Pinguins-Eishockey gespielt und hätten den Sieg noch verdient gehabt, doch dann springt der Puck zweimal unglücklich von der Bande ab, und wir kassieren diese beiden Tore“, sagte Stewart, der noch auf der Rückfahrt von Bietigheim mit der Vorbereitung auf die Playoffs begann. (lb

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