Tag der Stadtgeschichte findet zum zehnten Mal statt

Stadtgeschichte
An der Ecke Ludwigstraße / Schulstraße stand die Synagoge der jüdischen Gemeinde seit 1878. Während der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde sie in Brand gesetzt. ©Magistratspressestelle / Felix Schulke

Am Mittwoch, dem 18. September 2024, findet zum zehnten Mal der „Tag der Stadtgeschichte“ in Bremerhaven statt.

140 Oberstufenschülerinnen und -schüler des Lloyd Gymnasiums präsentieren an diesem Tag etwa 1.500 Schülerinnen und Schülern sämtlicher 10. bzw. 9. Klassen aller Bremerhavener Schulen 50 Orte der Diktatur, an denen die Geschichte der NS-Zeit in Bremerhaven sichtbar wird. Auch die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich zwischen 10 und 13 Uhr an Plätzen, vor und in Gebäuden auf die Spuren der Geschichte in der eigenen Stadt zu begeben.

Grundlage für dieses außergewöhnliche Projekt ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2014 zum 70. Jahrestag der Bombardierung Bremerhavens. Am Abend des 18. September 1944 hatten Bomben der Alliierten im Stadtzentrum und in Geestemünde große Zerstörungen angerichtet. Dabei starben mehr als 600 Menschen, etwa 1900 Bewohnerinnen und Bewohner wurden verletzt.

Stadtrat Michael Frost, Dezernent für Schule und Kultur: „Der Tag der Stadtgeschichte will nicht nur an diese Bombardierung erinnern, sondern die Auseinandersetzung mit dem Scheitern der Demokratie 1933 und dem Weg in den Holocaust und Zweiten Weltkrieg lokalhistorisch an Schulen fördern. Die Kenntnis der gezielten Ausnutzung und schließlich Aushebelung der demokratischen Ordnung vor und nach 1933 ist dabei wesentlich, um eine Wiederholung der Geschichte wirksam zu verhindern.“

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Das bundesweit einmalige Projekt wurde 2016 mit dem renommierten Hildegard-Hamm-Brücher-Preis der Stiftung „Demokratisch handeln“ ausgezeichnet. Der vom Schulamt und den drei Oberstufenzentren, dem Stadtarchiv und dem Historischen Museum Bremerhaven organisierte und durchgeführte Tag lädt junge Menschen dazu ein, sich mit der Geschichte der eigenen Stadt und Fragen der Erinnerung zu beschäftigen. Neben den genannten Institutionen unterstützen Vereine, Initiativen, Glaubensgemeinschaften und viele engagierte ehrenamtliche Bremerhavenerinnen und Bremerhavener das Projekt. Als Vermittlerinnen und Vermittler engagieren sich am 18. September 2024 die Oberstufenschülerinnen und -schüler des Lloyd Gymnasiums. Vorab recherchierten sie vier Tage lang in Kleingruppen, sichteten Literatur- und Quellenmaterial, sprachen mit Themenpatinnen und -paten und bereiteten eine Präsentation vor. Bei der Durchführung am 18. September sind auch Auszubildende des Magistrats der Stadt Bremerhaven beteiligt.

Dafür hat das Vorbereitungsteam 50 Orte ausgewählt, die eine direkte Verknüpfung zu den Ereignissen der NS-Zeit aufweisen. Jeder dieser Orte steht stellvertretend für ein Thema. So erinnert etwa der Gedenkstein für die Synagoge an der Schulstraße an die Reichspogromnacht 1938, der Stolperstein in der Spadener Straße an Medizinverbrechen und das Amtsgericht an die Rolle der Justiz. Auch die Frage nach dem Danach und der Aufarbeitung der NS-Zeit wird an einzelnen Orten gestellt, wie etwa durch die Biografie von Folkert Potrykus (am Rickmerstor vor dem Jobcenter) und Karl Gorath (Deichstraße 37).

Die Orte sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Eine digitale Karte mit allen Stellen, an denen am 18. September 2024 Themen präsentiert werden, stellt das Deutsche Schifffahrtsmuseum online zur Verfügung: https://map.dsm.museum/karte/50-orte/.

Weitere Informationen zum Tag der Stadtgeschichte gibt es hier.

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