Erneute Warnstreiks in den deutschen Seehäfen

Warnstreiks, Bremerhaven
Streikposten vor dem Autoterminal Bremerhaven

Am heutigen Vormittag sind etwa 100 Hafenarbeiter aus Bremerhaven mit dem Bus und weitere mit eigenen Pkw zur großen Streikdemonstration nach Hamburg aufgebrochen, die um 11 Uhr begann. Viele weitere Hafenarbeiter wechseln sich heute vor den Terminals als Streikposten ab. Leider sind auch einige als Streikbrecher zur Arbeit gegangen, obwohl der Streik alle betrifft.warnstreiks 17.6.22

Die Hafenarbeiter streiken vom Montag, 17.06.2024, Beginn der Frühschicht, bis Dienstag, 18.06.2024, Ende der Nachtschicht. Ver.di ruft alle unter den Lohntarifvertrag des ZdS fallenden Hafenarbeiter*innen sowie Angestellte in verschiedenen Betrieben in Bremerhaven und Bremen zum Warnstreik auf, um eine Erhöhung der Stundenentgelte um 3 Euro und eine angemessene Anhebung der Schichtzuschläge durchzusetzen.

Hintergrund ist, dass die Arbeitgeber, der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), in der zweiten Verhandlungsrunde am 6. Juni kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hatten. Mit dem Streik wird der Druck auf die Arbeitgeber erhöht, in der dritten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die dritte Tarifverhandlungsrunde findet am 17./18. Juni 2024 in Hamburg statt.

„Mit ihren Streiks in Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Emden haben die Hafenbeschäftigten bereits in der vergangenen Woche eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich für ihre Forderungen stark machen. Ab Montag wird der Druck nochmals erhöht, um den Arbeitgebern klarzumachen, dass die Beschäftigten hinter den Forderungen stehen und eine wirkliche Lohnerhöhung benötigen“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. Das bisherige Arbeitgeberangebot bedeute für die Beschäftigten keinen echten Reallohnzuwachs; zudem sei die soziale Komponente völlig unzureichend.

ver.di fordert eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro zum 1. Juni 2024 sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge, inklusive einer Nachholung der ausgebliebenen Erhöhung der Schichtzulagen im Tarifabschluss 2022, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.

Ulbrich: „Es kommt darauf an, dass insbesondere die unteren Lohngruppen durch die Lohnerhöhungen finanziell entlastet werden. Die Inflation der vergangenen Jahre hat sie besonders schwer getroffen. Das hat der ZDS zwar verstanden und im vorliegenden Angebot berücksichtigt, aber bei weitem nicht im erforderlichen Maße. Zudem müssen die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen reduziert werden. Und einen Reallohnzuwachs muss es auch in den oberen Lohngruppen geben.“

Facebook Comments
Bitte Teilen:
Werbung