Starkes Finish der Eisbären kommt viel zu spät

Die Eisbären Bremerhaven haben in der Beko
Basketball Bundesliga eine bittere Auswärtsniederlage kassiert. Bei
Aufsteiger BG Göttingen verloren die Seestädter am Freitag mit 84:93
(30:47) und müssen sich in der Tabelle nun vorerst nach unten
orientieren. Erfolgreichster Werfer der Eisbären, bei denen erst im
Schlussviertel der Knoten platzte, war Myles Hesson mit 18 Punkten.

Die Eisbären starteten mit Lorenzo Williams, Tyrus McGee, Moses
Ehambe, Sven Schultze und Devin Searcy in die Partie und suchten von
Beginn an erfolglos ihren Rhythmus. Vor allem mit dem Göttinger
Scharfschützen Alex Ruoff hatten die Eisbären Riesenprobleme. Ruoff lief
schon in der Anfangsphase unglaublich heiß, schenkte den Gästen in den
ersten fünf Minuten fünf Dreier ein. Am Ende erzielte Ruoff
sensationelle 35 Punkte. Bremerhaven suchte gezielt den Weg zum Korb und
zog Fouls. Weil die Freiwürfe zunächst saßen, betrug der Rückstand nach
10  Minuten „nur“ 8 Punkte (28:20).

Die Wurfquote aus dem Feld ging im zweiten Viertel etwas in den
Keller. Während die Würfe der Eisbären oft nur am Ring landeten oder
wieder heraussprangen scorte Göttinger weiter hochprozentig und brachte
das Publikum mit erfolgreichen Schnellangriffen zum Kochen. Wie so oft
in den letzten Spielen war es Scharfschütze Moses Ehambe, der sein Team
zunächst halbwegs im Spiel hielt. Gegen die sensationelle Göttinger
Dreierquote (9 Treffer bei 17 Versuchen) war vor der Pause allerdings
kein Kraut gewachsen. Zudem agierten die Gäste ungewohnt schwach beim
Rebound, gestatteten den bissigen Veilchen viel zu viele zweite Chancen.
Die Folge: Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand dank eines Göttinger
12:2-Laufs bis auf 17 Punkte an (47:30).

Von der Bremerhavener Bank kam abgesehen von Myles Hesson und Jusuf
El Domiaty nur wenig Entlastung. Auch die Starter der Eisbären hatten
größtenteils  Ladehemmung. Tyrus McGee, Sven Schultze und Devin Searcy
konnten kaum Akzente setzen. Die zweite Hälfte begann genauso, wie die
erste endete. BG-Spielmacher Khalid El-Amin versenkte eiskalt zwei
Dreier zum 53:32. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, riefen die rund 50
mitgereisten Eisbären-Fans, die ihr Team wacker unterstützen. Aber die
Eisbären hatten den wie aufgedreht agierenden Veilchen in dieser Phase
nichts entgegenzusetzen. 58:32 für Göttingen hieß es nach nicht einmal
24 Minuten. Ende des
3. Viertels sah es beim Stand von 66:44 nicht
wirklich besser aus. Von dem „Schlamassel“, in das sie sich in den
ersten 30 Minuten selbst hinein manövriert haben, konnten sich die
Eisbären letztlich nicht mehr erholen. Immerhin zeigten die Gäste eine
tolle Moral, verkürzten knapp zwei Minuten vor Schluss auf 80:71 bzw.
88:82. Die Aufholjagd kam aber zu spät.

„Göttingen hat verdient gewonnen, weil sie hervorragend geschossen
haben und wir vor allem vor der Pause nicht physisch genug waren und
ganz schlecht verteidigt haben. Unsere Starting Five war am Anfang
einfach nicht bereit und wir sind die ganze Zeit einem Rückstand
hinterher gelaufen. Meine Spieler glauben offenbar, dass sie jedes Spiel
drehen können, egal wie groß der Rückstand ist. Das ist grundsätzlich
eine gute Sache. Wenn du aber auf so ein heißes Team wie Göttingen
triffst, das mit dem Rücken zur Wand steht, funktioniert das einfach
nicht. Vor allem Alex Ruoff haben wir nie in den Griff gekriegt. Mit 35
Punkten hat er das Spiel fast im Alleingang gewonnen“, sagte ein
enttäuschter Eisbären-Coach Calvin Oldham.

Punkteverteilung Eisbären: Williams 13, Schultze 6, Ehambe 13, Hesson
18, McGee 5, Searcy 7, O’Brien 3, El Domiaty 17, Stückemann 2

Beste Werfer Göttingen: Ruoff 35, Morgan, Godbold je 12

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