Karstadt-Abriss startet im Mai: Bremerhaven plant ein „Wohnzimmer für alle
Jetzt wird’s ernst in der Innenstadt: Ab Anfang Mai rücken die Bagger an – der Abriss des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in Bremerhaven beginnt. Damit fällt der Startschuss für eines der bedeutendsten Innenstadtprojekte der letzten Jahrzehnte. Wo einst Rolltreppen, Kassen und Kassenschlager standen, soll ein völlig neues Stadtquartier entstehen – offen, grün, modern und für alle.
Die ersten Entwürfe aus der Machbarkeitsstudie liegen jetzt vor – und sie zeigen klar: Bremerhaven plant keinen neuen Konsumtempel, sondern ein echtes „Wohnzimmer für alle“. Das ehemalige Kaufhausareal soll zum Treffpunkt für die Stadtgesellschaft werden – mit Kulturflächen, Co-Working-Spaces, Gastronomie, Bildungsangeboten, einer Jugendherberge und viel Platz zum Verweilen.
Die Architektur ist transparent und flexibel gedacht: Große Glasfassaden, begrünte Höfe, Dachgärten und offene Räume sollen Begegnung ermöglichen – drinnen wie draußen. Kinderbereiche, Veranstaltungsflächen und nachhaltige Materialien runden das Bild ab. Entwickelt wurde das Konzept vom Hamburger Büro SMAQ, das eng mit der Stadt, Politik und Öffentlichkeit zusammenarbeitet.
Auch der Weg dorthin ist gut durchdacht: Der Abriss erfolgt behutsam und in mehreren Phasen. Zunächst wird das Gebäude entkernt, anschließend Stück für Stück abgetragen. Aufgrund vorheriger Funde von Asbest gelten dabei strenge Sicherheitsauflagen. Nach dem Rückbau soll das Gelände vorübergehend für Veranstaltungen und kreative Zwischennutzungen geöffnet werden – als Signal, dass hier etwas Neues wächst.
Bremerhaven steht damit vor einem Neustart im Herzen der Stadt. Der Abriss von Karstadt ist mehr als das Ende eines Kaufhauses – es ist der Beginn einer Innenstadt, die sich neu erfindet: vielfältig, lebendig, zukunftsorientiert. Ein Stadtmittelpunkt, der nicht verkauft, sondern verbindet.