Emissionsfrei in die Zukunft: Bremische Häfen setzen auf „greenports“-Strategie

Rangierlokmotiven von Diesel auf HVO 1.3.23 Foto Scheer

Die Bremischen Häfen sind im Bereich des Hafen-Hinterlandverkehrs auf die Schiene angewiesen, da sie einen bedeutenden Anteil des Güterverkehrs bewältigen. Insbesondere bei Containern und Automobilverkehren sind sie mit einem Anteil von rund 50 Prozent bzw. 70 Prozent europa- und weltweit führend. Um den weiteren Ausbau der Infrastruktur der Bremischen Hafeneisenbahn voranzutreiben, legen die Verantwortlichen großen Wert auf Klimafreundlichkeit. Die „greenports“-Strategie wird bereits seit über zehn Jahren erfolgreich umgesetzt und zielt darauf ab, die Emissionen in allen Teilbereichen der Häfen zu senken und perspektivisch emissionsfrei zu machen.

Im Rahmen dieser Strategie geht das Land Bremen jetzt einen weiteren wichtigen Schritt: Ab sofort werden die Rangierlokomotiven in Bremerhaven nicht mehr mit fossilem Dieselkraftstoff betrieben, sondern mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oils/Hydrierte Pflanzenöle). Dies stellt einen substanziellen Zwischenschritt auf dem Weg zur vollständigen Umstellung auf emissionsfreie Antriebe dar. Der Einsatz von HVO reduziert die CO2-Emissionen erheblich und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bremischen Häfen setzen damit ein starkes Zeichen für eine umweltfreundliche und nachhaltige Zukunft im Hafen-Hinterlandverkehr.

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Dazu Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: „Wir beenden heute in Bremerhaven als erstem großem Seehafen in Europa den Einsatz von Diesel bei den Transporten auf der ‚letzten Meile‘ im Schienengüterverkehr und machen den ohnehin umwelt- und klimafreundlichen Verkehrsträger der Schiene noch grüner. Gemeinsam mit der DB Energie GmbH und den Rangierdienstleistern vor Ort, der evb und der DB Cargo, setzen wir auf den nahezu emissionsfreien Biokraftstoff HVO100. Dabei wollen wir auch ein Vorbild für andere Häfen und Hinterland-Terminals beim Klimaschutz sein und zeigen, wie mit diesem alternativen Kraftstoff sofort signifikant die Emissionen gesenkt werden können. Bremerhaven bietet von heute an nicht nur eine leistungsstarke Verbindung auf der Schiene an, sondern zugleich die nachhaltigsten und klimafreundlichsten Logistikketten in das deutsche und europäische Hinterland.“

Senatorin Claudia Schilling auf der ersten Fahrt einer mit HVO betankten Rangierlok der EVB. Foto: Scheer/SWH

Senatorin Claudia Schilling auf der ersten Fahrt einer mit HVO betankten Rangierlok der EVB. Foto: Scheer/SWH

Wie viele Loks werden umgestellt?
In Bremerhaven Seehafen sind aktuell drei Eisenbahnunternehmen als sogenannte Rangierdienstleister im Transport auf der „letzten Meile“ tätig, also dem Weg aus den Vorstellgruppen der Bremischen Hafeneisenbahn zu den Terminals und zurück. Dabei werden von den Unternehmen DB Cargo AG, der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) sowie der FLEX Bahndienstleistungen GmbH aktuell bis zu 15 bislang dieselbetriebene Rangierlokomotiven eingesetzt. Sie sind an gut 360 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Einsatz und verbrauchen jeweils rund 80.000 Liter Diesel im Jahr.

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Was ist HVO?
Mit dem Biokraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) können Dieselfahrzeuge weiterhin fahren, ohne dass sie aufwendig technisch umgerüstet werden müssen. Dadurch können die voll funktionsfähigen Lokomotiven weiterhin eingesetzt werden. Der in Bremerhaven eingesetzte alternative Kraftstoff wird ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen (wie zum Beispiel pflanzliches Altspeiseöl) hergestellt und steht damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie. Es ist zudem frei von Palmöl. HVO verursacht im Vergleich zum herkömmlichen Diesel rund 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen.

In einem gemeinsamen Projekt „Klima- und Emissionsschutz auf der letzten Meile im Schienengüterverkehr“ mit Beteiligung des Hauses der Senatorin für Wissenschaft und Häfen sowie der DB Energie GmbH und den Rangierdienstleistern DB Cargo AG und evb konnten Rahmenbedingungen für die Umstellung auf HVO geklärt werden. Ganz ohne Anpassungen an den Fahrzeugen und insbesondere auch an der Schienentankstelle gelingt die Umstellung nicht. Die Freie Hansestadt Bremen unterstützt die Unternehmen im Rahmen einer Förderung in Höhe von 200.000 Euro innerhalb des Handlungsfeldes Klimaschutz.

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