Feuerwehr Bremerhaven besteht aus der Berufsfeuerwehr und den drei
Freiwilligen Feuerwehren aus Lehe, Weddewarden und Wulsdorf. Insgesamt
stehen 344 Einsatzkräfte zur Verfügung.
verzeichnete die Feuerwehr Bremerhaven 23.002 Einsätze.
Durchschnittlich wurden die Einsatzkräfte zu 63 Einsätzen pro Tag
beziehungsweise alle 23 Minuten alarmiert. Der Rettungsdienst führte
alleine 20.836 Einsätze durch.
Feuerwehr Bremerhaven hat sich in den letzten Jahren weiter zu einem
modernen Dienstleister entwickelt. Mittlerweile sind 276 Mitarbeiter –
davon 258 Einsatzkräfte – bei der Berufsfeuerwehr Bremerhaven
beschäftigt. Rund 56 Prozent der Planstellen werden über vertraglich
abgesicherte Dienstleistungen finanziert. Hierzu zählen u.a. die
Verträge zur Sicherstellung des Brandschutzes und der Hilfeleistung im
stadtbremischen Überseehafengebiet, die Sicherstellung des Brandschutzes
und der Hilfeleistung auf Autobahnabschnitten des Landkreises Cuxhaven
sowie die Dienstleistungen im Rettungsdienst, der Integrierten
Regionalleitstelle Unterweser-Elbe und der Feuerwehrakademie.
die Sicherheit der Bremerhavener Bevölkerung wird voraussichtlich ab
Juli 2017 auch das zweite Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) rund um die Uhr
besetzt. Die ärztliche Besetzung wird über das Klinikum Bremerhaven
Reinkenheide sichergestellt.
qualifizierte Krankentransport wird im Laufe des Jahres komplett an
private Krankentransportunternehmen abgegeben. Dadurch kann sich die
Feuerwehr Bremerhaven gänzlich auf die lebensbedrohlichen Einsätze, die
Notfallrettung, konzentrieren. Die Sicherstellung der Notfallrettung in
der Stadt Bremerhaven bleibt alleinige Aufgabe der Feuerwehr. Dazu
werden derzeitig mindestens zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und fünf
Rettungstransportwagen vorgehalten und täglich besetzt.
Feuerwehr Bremerhaven setzt sich seit Jahren mit der zunehmenden Gewalt
gegen Einsatzkräfte, besonders im Rettungsdienst auseinander. Seit
Jahren wird massiv auf präventive Maßnahmen gesetzt. Unter anderem
wurden die Einsatzkräfte im Deeskalationstraining geschult, alle
Rettungswagen mit Videoüberwachung des Umfeldes ausgestattet und ein
verbessertes Notrufsystem für Notfälle eingeführt. Der Dezernent der
Feuerwehr Jörn Hoffmann: „Es gibt keine Toleranz gegenüber den Tätern.
Jeder Angriff wird von uns zur Anzeige gebracht.“ Hoffmann berichtete,
dass 2017 bereits zwei Übergriffe zu verzeichnen sind.
Ein anderes Themenpaket hatte die Bremerhavener Feuerwehrakademie für Rettungsdienst im vergangenen Jahr zu bewältigen. Die Ausbildung des neuen
Berufsbildes
„Notfallsanitäter“ musste vorbereitet werden. Hierzu wurden neue Ausbildungsunterlagen erstellt und die Ausbildungsinhalte bei der Feuerwehr
Bremerhaven auf die bundesweiten Vorgaben angepasst. Selbstverständlich liefen
die Lehrgänge
,
wie zum Beispiel der Grundausbildungslehrgang der Feuerwehr
Bremerhaven und die medizinischen Lehrgänge zum Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter parallel.
Zum allgemeinen Einsatzgeschehen kann aus dem letzten Jahr berichtet werden,
dass die Feuerwehr zu insgesamt
2.166 Einsätzen alarmiert wurde. Einige herau
sstechende Schadenereignisse waren zum Beispiel der Großbrand in der
Georgstraße im April
(
hier brannte ein Dachstuhl nahezu komplett aus
)
und der
Brand in der Turnhalle der Fichteschule im Juli. Einen
Monat zuvor fiel ein Reetdachhaus den Flammen zum Opfer.
Auch zu kuriosen Einsätzen wurden die Einsatzkräfte alarmiert. Im Juni wurden mehrere Heuler an Land durch die Feuerwehr gerettet und der Seehundstation Norddeich
übergeben, wo sie wieder aufgepäppelt und aus
gewildert wurden.
Im August mussten die Höhenretter der Feuerwehr einen Jungen in rund
zehn
Metern
Höhe aus einem Baum befreien, da ein alleiniges herunterkommen zu gefährlich
gewesen wäre.
Die Taucher wurden unter anderem im September zur Bergung eines
Fahrzeugs aus
der Weser alarmiert. Hier war ein Kleintransporter
in den
Vorhafen gefahren und
musste mittels Feuerwehrkran geborgen werden
.
Die Taucher unterstützten den
Einsatz unter Wasser und brachten die Befestigung am Fahrzeug an.
Zu einem Einsatz nach Hamburg rückte unsere Schiffsbrandbekämpfungseinheit im
September aus und konnte zu einer erfolgreichen Brandbekämpfung beitragen.
Dass nicht immer alles reibungslos läuft, wurde Ende letzten Jahres deutlich.
Die
Berufsfeuerwehr war
bereits in zwei parallelen Einsätzen gebunden und benötigte
bei einem gemeldeten Feuer
dringend die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr.
Aufgrund der örtlichen Zuständigkeit wurde die Freiwillige Feuerwehr Lehe angefordert. Leider wollte das 33
Jahre
alte Fahrzeug der freiwilligen Wehr nicht anspringen.
Die engagierten ehrenamtlichen Einsatzkräfte konnten somit
nur verzögert mit einem
weniger geeigneten Löschfahrzeug
ausrücken
,
um die Berufsfeuerwehr bei der
Brandbekämpfung zu
helfen.
Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Geschäftsräume konnte
in
letzter Minute verhindert werden.
Die Fahrzeuge der Feuerwehr Bremerhaven sind teilweise stark veraltet. Anfang des
Jahres 2017 haben sich di
e Koalitionäre der SPD und der C
DU darauf geeinigt, dass
die Feuerschutzsteuer
–
rund 500.000
€ jährlich
–
in Fahrzeuge und
Geräte investiert
werden darf.
Zuvor gab es im Doppelhaushalt 2015/2016 keine Mittel für Investitionen bei der
Feuerwehr. Auch im Doppelhaushalt 2017/2018 waren keine finanziellen Mittel
hierfür
vorgesehen. Mit den 500.000
€ hat die Feuerwehr nun die Möglichkeit
,
die
dringend notwendige Ersatzbeschaffung einiger Fahrzeuge und Abrollbehälter zu
planen und umzusetzen.
Schließlich
soll aber noch die positive sportliche Leistung unserer Einsatzbeamten
erwähnt werden. Hier kann die Feuerwehr auf den Erfolg der Eishockey
–
und der
Fußballmannschaft zurückblicken.
So wurde die Sportgemeinschaft der Feuerwehr
Bremerhaven im März Norddeutscher Meister im Eishockey und im Dezember verteidigten die Fußballer den
Titel bei den Ü 40
–
Meisterschaften.
Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften der Feuerwehr Bremerhaven, ob haupt
–
oder
ehrenamtlich, für ihre nicht selbstverständliche Arbeit bedanken.
Ein weiterer Dank geht an die Politik und an die Verwaltung. Trotz haushaltsloser Zeit
wird einiges ermöglicht, auch wenn die nächsten Jahre noch einiges durch dringende
Anschaffungen
auf den Haushalt zukommen wird.
.