Gefälschte TAN-App führt zu Betrug in Bremerhaven

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In Bremerhaven wurde eine 49-jährige Frau am vergangenen Wochenende Ziel einer raffinierten Betrugsmasche. Unbekannte Betrüger kontaktierten sie mit der Behauptung, Bankmitarbeiter zu sein, und überredeten sie dazu, einen Link zu öffnen. Dieser Schritt ermöglichte den Tätern vermutlich den Zugriff auf das Online-Banking der Frau. Ob dadurch finanzieller Schaden entstanden ist, bleibt aktuell ungewiss. Das Ereignis fand am Samstagmorgen, den 16. März, statt. Die Frau erhielt einen Anruf, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie eine neue Version einer TAN-App herunterladen müsse, um weiterhin Zugang zu ihrem Online-Banking zu haben. Kurze Zeit nach dem Gespräch erhielt sie eine SMS, die genau diesen Schritt nahelegte. Die Frau folgte dem Link in der SMS und landete auf einer Webseite, die der ihres Online-Bankings täuschend ähnlich sah. Der vermeintliche Bankmitarbeiter gab sich während des gesamten Gesprächs sehr hilfsbereit und konnte die Frau durch sein einfühlsames Auftreten überzeugen, dass sie das Notwendige tue. Zum Gesprächsende informierte er die Frau, dass der Download nun erfolgreich abgeschlossen sei, und beendete das Telefonat.

Kurz darauf fiel der Frau auf, dass sich auf ihrem Smartphone keine App mehr öffnen lies und es wie ferngesteuert schien. Sie alarmierte die Polizei.

Ersten Ermittlungen zufolge ist die Bremerhavenerin Opfer einer Betrugsmache namens „Smishing“ geworden. Smishing ist eine Wortschöpfung aus den Begriffen SMS (Kurznachrichten) und Phishing (Diebstahl von Zugangsdaten über gefälschte Nachrichten oder E-Mails). Derartige Fake-SMS kommen in den unterschiedlichsten Varianten vor und sollen die Empfänger zum Aufrufen eines schädlichen Links bewegen. Die Links führen in der Regel auf Phishingseiten, auf denen beispielsweise persönliche Date oder Zahlungs- bzw. Kontodaten eingegeben werden sollen. In anderen Fällen wird bei Aufruf des Links Schadsoftware auf das Smartphone installiert, etwa mit dem Ziel, weitere Daten auf dem Gerät auszulesen oder zu manipulieren (z.B. Banking-Apps).

Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch! – Das gilt bei Anrufen, wie auch für SMS und Nachrichten über Messenger-Dienste. Nehmen Sie im Zweifelsfall über die Ihnen bekannte Nummer Kontakt zum Bespiel zu Ihrer Bank auf. Tippen Sie auf keinen Fall auf den Link! Löschen Sie die Nachricht und sperren Sie die Absendernummer. Fragt Ihr Telefon, ob eine App installiert werden soll, bestätigen Sie auf keinen Fall.

Haben Sie den Verdacht, dass Betrüger bereits schadhafte Apps installiert haben könnten, schalten Sie Ihr Handy in den Flugmodus, damit es keine Befehle von außen empfangen und keine SMS versenden kann. Ist ihr Bankkonto betroffen, lassen Sie es umgehend sperren.

Weitere Informationen zum Thema „Smishing“ erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de.

 

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