Bremerhaven im Fokus: Heimatschutz-Übung „Fishtown Guard 2024“ startet heute
Die Seestadt Bremerhaven wird ab heute Schauplatz einer großangelegten militärischen Übung. Unter dem Namen „Fishtown Guard 2024“ bereitet sich die Bundeswehr im Zeitraum vom 12. bis 18. September auf den Ernstfall vor. Im Mittelpunkt der Übung steht der Schutz der maritimen Infrastruktur – eine zentrale Aufgabe, gerade in einer Stadt wie Bremerhaven, die als logistische Drehscheibe für Deutschland und die NATO eine entscheidende Rolle spielt.
Die Übung beginnt heute, am 12. September, und wird offiziell am 18. September abgeschlossen. Zwischen diesen Tagen werden sich Bewohner und Touristen an ein ungewöhnliches Stadtbild gewöhnen müssen: Über 60 Soldatinnen und Soldaten, ausgestattet mit Helm, Schutzwesten und Gewehren, werden im Stadtgebiet präsent sein. Doch keine Sorge, es handelt sich um eine Übung – auch wenn der Einsatz realistisch wirkt.
Warum Bremerhaven?
Bremerhaven spielt nicht nur eine zentrale Rolle für die deutsche Wirtschaft, sondern auch für die Landes- und Bündnisverteidigung. Der Hafen ist regelmäßig Umschlagplatz für NATO-Waffenlieferungen und militärische Güter, auch im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. Diese Funktion macht die Stadt zu einem sensiblen Punkt, der im Ernstfall gut geschützt werden muss. Und genau das wird nun geübt.
Die Eckdaten der Übung
Der Schwerpunkt der Übung wird ab dem 14. September in zwei Bereichen der Stadt sichtbar sein: am Thünen-Institut im Fischereihafen sowie am Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Hier trainieren die Heimatschutzkräfte den Schutz vor möglichen Bedrohungen aus der Luft, von der Seeseite und von Land. Ein virtuelles Szenario an der Doppelschleuse im Fischereihafen rundet die Übungen ab.
Ziel ist es, den Hafen und die Transportwege gegen Stör-, Sabotage- und Spionageversuche abzusichern. Im Rahmen der Übung wird auch der Schutz von US-Militärtransporten erprobt, die über Bremerhaven abgewickelt werden.
Zusammenarbeit mit zivilen Behörden
Ein weiteres wichtiges Ziel der „Fishtown Guard 2024“ ist die enge Zusammenarbeit mit zivilen Behörden. Polizei, Feuerwehr und andere Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sind mit rund 20 Personen ebenfalls eingebunden, um die Handlungsfähigkeit im Krisenfall zu erhöhen. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um auf die stetig wachsenden Bedrohungen, wie sie durch die aktuellen geopolitischen Spannungen deutlich werden, angemessen reagieren zu können.
Bürgerdialog und Infostand
Damit die Bevölkerung informiert bleibt, finden zwei Bürgerdialoge statt. Außerdem wird ab dem 14. September ein Infostand zur „Fishtown Guard 2024“ am Schaufenster 3 in Bremerhaven eingerichtet. Hier können sich Interessierte bis zum Ende der Übung täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr über die laufenden Maßnahmen und die Bedeutung der Übung informieren.
Den Abschluss der Übung bildet eine Veranstaltung am 18. September, die ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Hier können die Bürgerinnen und Bürger aus erster Hand erfahren, wie die Bundeswehr sich auf den Schutz der maritimen Infrastruktur vorbereitet und welche Erkenntnisse aus der Übung gezogen wurden.
Fazit
Die „Fishtown Guard 2024“ markiert einen wichtigen Schritt in der Vorbereitung auf potenzielle Krisenszenarien. Die verstärkte Präsenz der Bundeswehr in Bremerhaven mag für viele ungewohnt wirken, ist jedoch unerlässlich, um die Sicherheitsstrukturen zu stärken und die Resilienz der Stadt und ihrer kritischen Infrastruktur zu erhöhen.