Kontroverse um Aalbesatz: Bremerhavens Oberbürgermeister kritisiert finanzielle Kürzungen durch Bremer Grüne
Bremerhavens Oberbürgermeister, Melf Grantz, hat scharfe Kritik an der Entscheidung der Bremer Grünen geäußert, die finanzielle Förderung für Aalbesatzmaßnahmen in diesem Jahr einzustellen. „Der Aalbesatz ist entscheidend für den Erhalt der Art, eine Ansicht, die von vielen Experten geteilt wird. Es ist unverständlich und enttäuschend, dass die Grünen ihre Unterstützung plötzlich zurückziehen und die lokalen Vereine damit finanziell im Stich lassen“, erklärte Grantz.
Seit zwölf Jahren unterstützt Grantz als Schirmherr die Aalbesatzaktivitäten des Angelsportvereins Unterweser, der jährlich etwa 150.000 Jungaale in den Gewässern rund um Bremerhaven freisetzt. Durch die aktuelle Entscheidung der Grünen fehlen dem Verein nun rund 30.000 Euro für diese wichtige Umweltschutzmaßnahme. „Der abrupte Rückzug der finanziellen Unterstützung und der damit verbundene Umgang mit dem Verein sowie den zuständigen Behörden ist inakzeptabel. Der Landesfischereiverband, die Obere Fischereibehörde und sogar die Europäische Kommission haben die Bedeutung der Aalbesatzmaßnahmen bestätigt und unterstützt“, fügte Grantz hinzu.
Der Oberbürgermeister warnte davor, dass das Aussetzen der Fördermittel die ohnehin kritische Situation der Aalpopulation weiter verschärfen könnte. Er betonte die vielfältigen Bedrohungen für die Aale, darunter Prädatoren, Umweltverschmutzung und bauliche Eingriffe in ihre natürlichen Lebensräume, und wies auf den illegalen Handel mit jungen Aalen hin, der durch das Fehlen von Besatzmaßnahmen möglicherweise noch zunehmen könnte.
„In anderen Bundesländern wird der Aalbesatz nach wie vor als wichtige Maßnahme zur Arterhaltung gesehen. Die Entscheidung der Bremer Grünen stößt bundesweit auf Unverständnis“, sagte Grantz. Er forderte die Grünen auf, ihre Entscheidung zu überdenken und die Förderung noch in diesem Jahr wieder aufzunehmen. „Alles andere wäre ein schwerer Schlag gegen die Vereine und gegen die wissenschaftlich fundierte Meinung vieler Fachleute“, schloss Grantz seine Stellungnahme.