Neuer Ausbildungsjahrgang der Polizei: Feierliche Vereidigung von 219 Anwärterinnen und Anwärtern in der Glocke

219 angehende Polizistinnen und Polizisten wurden in der Glocke vereidigt, bevor sie sich auf den Domtreppen zum Gruppenbild versammelten. Foto: Innenressort

Die angehenden Polizistinnen und Polizisten erwartet ein Beruf, der absolut Sinn stiftend ist“

Im Beisein von Innensenator Ulrich Mäurer und Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik wurden heute insgesamt 219 angehende Polizistinnen und Polizisten von Polizeipräsident Dirk Fasse in der Glocke vereidigt: 181 Polizeikommissar-Anwärterinnen und -Anwärter der Polizei Bremen sowie 38 Kolleginnen und Kollegen, die nach ihrer Ausbildung zur Ortspolizeibehörde Bremerhaven gehören werden.

Insgesamt gab es 1.468 Bewerbungen. Am Ende der schriftlichen, sportlichen und mündlichen Prüfungen eigneten sich grundsätzlich 338 Bewerberinnen und Bewerber. Nach der amtsärztlichen Untersuchung waren noch 307 Bewerberinnen und Bewerber übrig. Aus diesem Kreis wurden schließlich insgesamt 79 Frauen und 140 Männer ausgesucht, die bei allen Tests besonders gut abgeschnitten hatten. Die erste größere Gruppe hat bereits am 1. Oktober 2022 ihr Studium an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung aufgenommen. Im Rahmen eines zweiten Einstellungstermins haben dann am 1. April 2023 weitere 74 neue Anwärterinnen und Anwärter mit ihrer Ausbildung angefangen.

Die Jüngsten des neuen Jahrgangs sind 18 Jahre, der Älteste ist 39 Jahre alt. Der Großteil des neuen Jahrgangs kommt aus dem niedersächsischen Umland oder aus Bremen. Andere Bewerberinnen und Bewerber kamen aus Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, NRW und Hessen nach Bremen. Manche haben ihre Wurzeln in Jamaika, den Niederlanden, der Schweiz, der Türkei, den Philippinen, Albanien, Syrien und Russland.

„Die neuen Kolleginnen und Kollegen bringen sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen und Hintergründe mit. Diese Vielfalt ist absolut wertvoll für uns“, betonte Innensenator Mäurer. „Denn vielfältig sind auch die polizeilichen Felder, die in Bremen und Bremerhaven zu bewältigen sind. Da ist der Alltag – die Unfälle mit Blechschäden, Fahrradkontrollen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten, zu denen die Polizei gerufen wird. In unseren beiden Städten begegnen wir aber auch allen anderen Kriminalitätsphänomene: Von der Clankriminalität, dem Menschenhandel, über Demonstrationen und Fußballeinsätzen bis zu Hassdelikten und sogenannten Tumultlagen.“ Auch die Organisierte Kriminalität gehöre dazu, insbesondere im Zusammenhang mit internationalem Rauschgifthandel. Die sogenannten EncroChat-Ermittlungen seien dabei äußerst erfolgreich. Mäurer: „In knapp drei Jahren sind bereits 79 Personen zu Freiheitsstrafen von insgesamt 457 Jahren in Bremen verurteilt worden. Allein die Vermögensarreste in diesen Verfahren betragen 35 Millionen Euro.“ Zugleich betonte Mäurer, dass die Polizei weiter aufwachsen soll. „Mein Ziel ist es, die Weichen dafür zu stellen, dass die Polizei Bremen in fünf Jahren die Zielzahl von 3.100 Mitarbeitenden erreicht. Für Bremerhaven beträgt die Zielzahl dann entsprechend 580 Mitarbeitende.“

Bremens Polizeipräsident Dirk Fasse berichtete in seiner Rede von eigenen Erfahrungen im Streifendienst als junger Beamter und wandte sich mit eindringlichen Worten an den Nachwuchs: „Nehmen Sie die Menschen, auf die Sie treffen, so wie sie sind.“ Bremen und Bremerhaven gehörten, bezogen auf die Bevölkerung, zu den buntesten Städten in Deutschland. Bei den Kindern und Jugendlichen habe inzwischen ein großer Teil eine Zuwanderungsgeschichte in der eigenen Familie. Umso wichtiger sei es, achtsam zu sein und allen Menschen vorurteilsfrei zu begegnen, denn, so Fasse: „Die Menschen haben nur eine Polizei, an die sie sich wenden können.“

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Volker Ortgies, Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven: „Mit der heutigen Vereidigung feiern wir die Grundpfeiler unserer Gesellschaft: die Demokratie, den Rechtsstaat, die Menschenrechte. Und wir feiern die neuen Kolleginnen und Kollegen und ihre Entscheidung, sich zukünftig für genau diese Werte einzusetzen. Sie unterstreichen mit ihrem Eid, dass sie diese Errungenschaften zukünftig nicht nur anerkennen, sondern sie verteidigen werden. Sie werden sich für die Verfassung, das Recht und die Menschen einsetzen.“

Nach der dreijährigen Ausbildung werden die neuen Polizistinnen und Polizisten bestens vorbereitet sein, waren sich die drei Redner einig. Einen großen Raum in der Ausbildung nimmt das Thema Deeskalations-Strategien ein. Oft genug können allein der richtige Ton und das richtige Auftreten eine explosive Lage entschärfen. Auch Fortbildungsprogramme gehörten dazu, in denen die demokratische Widerstandskraft gefördert werde. Die Stärke der Polizei liegt nach Überzeugung von Innensenator Mäurer in der guten Teamarbeit, in der sich jede und jeder auf die anderen verlassen könne: „Sie erwartet ein Beruf, der absolut Sinn stiftend ist.“

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