Großes Erbe von Unbekanntem im Ausland? – Wahrscheinlich sind Betrüger am Werk

Die Polizei Bremerhaven warnt vor einer Betrugsmasche, bei der die Gutgläubigkeit der Betroffenen ausgenutzt wird. Zuletzt hatten Betrüger auch in unserer Region versucht, mittels sogenanntem Scamming Menschen hereinzulegen.

Dabei wird von den Tätern über einen beliebigen Messenger, beispielsweise bei Facebook, Kontakt zu den späteren Geschädigten aufgenommen. In vielen Fällen sitzt der virtuelle Brieffreund im Ausland. Zunächst wird über längerfristigen und intensiven Kontakt eine Art persönliche Beziehung aufgebaut, die von den späteren Opfern auch als innige Freundschaft oder sogar Liebe interpretiert werden kann. Irgendwann wird im Lauf der Kommunikation über eine angebliche größere Geldsumme geschrieben, die der Chatpartner in Deutschland demnächst erhalten werde. Grund dafür sei das baldige Ableben der kommunizierenden Person, und diese möchte ihren enormen Reichtum unter anderem an den „Freund“ in Deutschland verschenken. Eine weitere Legende ist, dass bereits jemand gestorben sei und das Erbe dem „Freund“ in Deutschland ausgezahlt werden. So oder so: Um die Geldsumme zu erhalten sei eine vorherige Zahlung diverser Gebühren oder Kosten zu leisten. Wer nun im Glauben an eine große Erbschaft Geld ins Ausland überweist, geht leer aus. Eine Auszahlung des zugesicherten Geldes findet in keinem Fall statt, die auf die Konten der Täter übertragenen Beträge hingegen sind futsch.

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Dazu die Warnung Ihrer Polizei zu Scamming: Immer wieder erfinden Betrüger (Scammer) Geschichten, um ahnungslose Menschen dazu zu bringen, ihnen Geld zu überweisen. Diese unter dem Namen Nigeria-Connection bekannt gewordene Betrugsmasche tritt mittlerweile in vielfältiger Form auf. Zu einem der ältesten Tricks dieser Art gehört Schriftverkehr (z.B. per Chat, Messenger oder E-Mail), in welchem dem Empfänger eine Menge Geld versprochen wird, z. B. aus einer Erbschaft. Ähnliche Methoden gibt es beim Betrug mittels vorgetäuschter Liebe, mit Wohnungsangeboten in fernen Städten, beim Betrug mit falscher Identität (z.B. als Soldat, der nicht auf sein Konto zugreifen kann) oder mittels gefälschter Schecks.

Worauf gilt es zu achten? Grundsätzlich sollten keine Geldüberweisungen oder Forderungen von Menschen entgegengekommen werden, zu denen nie ein direkter und persönlicher Kontakt entstanden ist. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten, ob bei der Wohnungs- oder der Partnersuche.

Was tun, wenn ich gescammt werde?

   -	Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab, ob per Mail oder 
Telefon. Legen Sie sich am besten eine neue Mailadresse und 
Telefonnummer zu.
   -	Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein. Überweisen
Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie 
keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf. Machen Sie 
geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig. Heben Sie
Überweisungsbelege usw. auf.
   -	Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder 
USB-Stick. Wenn Sie es nicht selbst können, dann lassen Sie sich von 
computererfahrenen Bekannten und Freunden den so genannten 
E-Mail-Header auslesen. Daran erkennen Sie, woher die Mail geschickt 
wurde. Selbsthilfeseiten im Internet erklären Ihnen ebenfalls, wie 
Sie sich vor größerem Schaden schützen können.
   -	Nach dem Sichern löschen Sie alle Beweisdaten von Ihrer 
Festplatte. Vergessen Sie nicht, auch den E-Mail-Account zu löschen.
   -	Gehen Sie zur Polizei. Die Strafverfolgung solcher Täter ist 
zwar enorm schwierig, weil sie aus dem Ausland agieren. Dennoch 
sollten Sie den Vorfall auf jeden Fall melden. Das ist besonders 
wichtig, wenn beispielsweise Banken strafrechtliche Schritte gegen 
Opfer unternehmen wollen, die unwissentlich gefälschte Schecks 
eingereicht haben.

Weitere Tipps finden Sie auf www.polizei-beratung.de

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