Pressemitteilung – GDL Aktuell – 20.04.2015
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Bildquelle GDL |
in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn erneut bundesweit
zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik beginnt im Personenverkehr am
22. April um 2 Uhr und endet am 23. April 2015 um 21 Uhr. Der Streik im
Personenverkehr dauert somit 43 Stunden. Der Güterverkehr wird bereits
vom 21. April um 15 Uhr bis zum 24. April 2015 Uhr um 9 Uhr bestreikt
(66 Stunden).
Zugeständnisse und Rolle rückwärts
Auch nach 16 Tarifrunden fehlen immer noch Ergebnisse in zentralen
Fragen. Immer wieder behauptet die DB, sie müsse prüfen und bewerten,
macht zuerst Zugeständnisse und dann wieder eine Rolle rückwärts. Das
Zugpersonal braucht aber dringend eine Senkung der Belastung. Die
Überstunden müssen begrenzt, Ruhetagsregelungen verbessert und die
Wochenarbeitszeit gesenkt werden. Und schließlich steht noch eine
Entgelterhöhung auf dem Programm.
Kein Billig-Lokführer mit der GDL
Außerdem will die DB die Spaltung der Lokomotivführer mit aller Macht
aufrechterhalten. Weselsky: „Die DB versucht uns zu zwingen, die
Lokrangierführer als billigen Jakob im Tarifvertrag zu verankern.“ Seit
Jahren verlagert die DB Arbeitsplätze der Lokomotivführer auf
Lokrangierführer. Diese Kollegen machen die gleiche Arbeit, werden aber
deutlich schlechter bezahlt und haben viel schlechtere
Arbeitszeitregelungen. „Dieselbe DB, die sich als Saubermann für
einheitliche Beschäftigungsbedingungen präsentiert, will die
unternehmensinterne Lohndrückerei fortsetzen“, so der
GDL-Bundesvorsitzende.
die GDL sogar unterzeichnen, dass die DB alle Vereinbarungen wieder
zurücknehmen könne. „So zu verhandeln ist Absicht. Damit ist jetzt
Schluss“, so Weselsky. Der Gipfel war dann, als DB-Personalvorstand
Ulrich Weber direkt nach den Verhandlungen behauptete: Man sei sich in
vielen Punkten nähergekommen, und beide Seiten hätten Zugeständnisse
gemacht. Weselsky: „Da denkst du, du sitzt im falschen Film.“
DB-Blockade ist Strategie
Das Zugpersonal, das tagtäglich an der Front steht, lässt sich nicht
weiter hinhalten, insbesondere nachdem sich der DB-Vorstand gerade so
üppige Boni gesichert hat. Die GDL hat konstruktive Verhandlungen
geführt und eine Reihe von Kompromissen vorgeschlagen. Beispielsweise
hat sie ihre Forderung zur Arbeitszeitsenkung auf eine Wochenstunde
halbiert und eine Entgeltstufe gestrichen. Die DB hat bisher nichts
gezeigt.
Wo kein Wille ist, ist kein Weg
„Wo kein Wille ist, ist kein Weg“, so Weselsky. Deshalb bleibt der
GDL wieder nichts anderes übrig, als das Ultima-Ratio-Mittel
Arbeitskampf. Die DB lamentiert zwar über die teuren Streiks. Ein
Tarifabschluss, selbst wenn die GDL-Forderungen zu 100 Prozent erfüllt
würden, wäre wesentlich billiger. „Weil der DB-Vorstand beim
Tarifabschluss mit der GDL streikt, müssen die GDL-Mitglieder erneut für
bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt und Belastungssenkung in den
Arbeitskampf ziehen“, so Weselsky und weiter: „Für die Beibehaltung
seiner Lieblingsmethode teile und herrsche ist dem DB-Vorstand jedes
Mittel recht. Deshalb lässt er die Fahrgäste und Güterkunden
verantwortungslos im Regen stehen.“
Fakt ist:
Die Tarifverträge sind im Sommer vergangenen Jahres ausgelaufen.
Seitdem wurde sondiert, verhandelt und sechsmal gestreikt. Und die GDL
hat noch nicht ein inhaltliches Ergebnis mit Ausnahme einer
Einmalzahlung von 510 Euro für das zweite Halbjahr 2014, ansonsten
- null Lohnerhöhung,
- null Verbesserungen bei den Arbeitszeitanrechnungen und
- null Reduzierung der Belastung.