Umbau der Kaistraße steht bevor

Ein
Aufschlag für die Entwicklung des Werftquartiers sind die von
Oberbürgermeister Melf Grantz vorgestellten Pläne zum Umbau der
Kaistraße mit der Neugestaltung einer Uferpromenade am
Hauptkanal/Yachthafen. „Da dies auch im Rahmenkonzept ‚Geestemünde geht
zum Wasser‘ vorgesehen ist, wird hier städtebaulich ein besonderes
Zeichen gesetzt, das den Stadtteil näher ans ‚Wasser bringt und dort
neue Entwicklungen ermöglicht“, erklärt Grantz.

Die
Kaistraße ist das zentrale Verbindungsstück zwischen den bereits
realisierten Maßnahmen des Rahmenkonzeptes „Geestemünde geht zum Wasser“
und der Hauptwegeführung aus dem Stadtteilzentrum Geestemünde und vom
Hauptbahnhof zur Forschungs- und Entwicklungsmeile, die am Eingang zum
neuen Werftquartier steht. Der Neugestaltung der Kaistraße kommt dabei
eine zentrale Bedeutung zu. „Sie bildet darüber hinaus eine
Scharnierfunktion zur Stadtmitte“, betont der Oberbürgermeister, der
eine entsprechende Vorlage in den Magistrat eingebracht hat, die dort
einstimmig beschlossen wurde. Ein wichtiger Baustein wird nach den jetzt
anstehenden Arbeiten die Fortführung der Kaistraße sein. Wie Grantz
erläutert, wird das Alfred Wegener Institut (AWI) noch in diesem Jahr
(2018) mit dem Neubau des Technikums auf dem ehemaligen NORDSEE-Gelände
an der Klußmannstraße für eine geplante Gesamtinvestitionssumme von rund
12,5 Mio. Euro zu beginnen. Bereits im Wettbewerbsverfahren wurden die
Lage des Gebäudes und die Verkehrsführung auf die übergeordnete Planung
„Geestemünde geht zum Wasser“ und damit auf die Eingangssituation des
Werftquartiers abgestimmt. Neben den öffentlichen sind auch abgestimmte
Investitionen von Instituten und privaten Unternehmen im Eingangsbereich
des Werftquartiers am Übergang von Stadtmitte und Geestemünde erfolgt.
So hat die AOK rund 9 Mio. Euro in ihren Neubau am Yachthafen investiert
und die Freiflächengestaltung konsequent mit den städtischen Planungen
abgestimmt. Auf Höhe des Querkanals hat die AOK auf eigene Kosten und
auf eigenem Grundstück einen öffentlichen Fußweg als Teil der
öffentlichen Fußwegeachse angelegt. Mit dem Neubauprojekt „Wohnen am
Handelshafen“ wurde durch Dr.-Ing. Voßhans umfangreich privat in den
Stadtteil investiert. Aktuell werden auf zwei weiteren Grundstücken am
Handelshafen/Geestevorhafen Wohnbauprojekte umgesetzt. „Diese einzelnen
Maßnahmen sind als Teil einer ganzheitlichen Entwicklung zu sehen, die
den südlichen Teil unserer Stadt nahe ans Wasser rücken wird“, sagt
Grantz.

Der vom Planungsbüro Latz & Partner vorgelegte Entwurf sieht vor, an
der Uferseite eine Fußgängerpromenade entlang des Hafenbeckens zu
bauen, die durch den vorhandenen Großbaumbestand eine besondere Qualität
besitzt. Für die Uferbefestigung wurde eine Lösung mit
Betonstützelementen oberhalb der Wasserlinie gewählt, so dass nach
bisherigem Planungsstand keine Sanierungsmaßnahmen unterhalb der
Wasseroberfläche notwendig werden. Für die Fahrbahn ist eine Breite von
4,50 m vorgesehen, auf der Promenadenseite soll ein Ausweichstreifen von
75 cm für den LKW-Begegnungsfall eingerichtet werden. An der
Häuserseite sind ein Gehweg mit 3,0 m Breite und Längsparkstände
geplant. Für die geplante Bauweise wurde eine statische Voreinschätzung
vorgenommen.

Die Anzahl der Stellplätze in der Kaistraße verringert sich auf 16
markierte Längsparkstände für Anwohner und Gewerbetreibende. Zusätzlich
ist an der Promenadenseite ein kurzfristiges Halten zum Be- und Entladen
(insb. für Bootsbesitzer) möglich, ohne den Verkehrsablauf zu stören.
Das Stellplatzangebot, das bislang an der Uferseite vorhanden war, kann
in die Klußmannstraße, ohne wesentlich baulich in den Straßenverlauf
eingreifen zu müssen, verlagert werden.

Für die Gesamtmaßnahme wurden auf Basis der Kostenschätzung von 2016
einschließlich der uferbaulichen Maßnahmen Baukosten in der Höhe von
rund 1,5 Mio. (brutto) ermittelt.

Oberbürgermeister Grantz weist darauf hin, dass, bevor ein Beschluss zur
Realisierung gefasst werden kann, zunächst die Erstellung der
Entwurfsplanung durch das Büro Latz & Partner geplant ist. Es ist
außerdem eine begleitende Bürgerbeteiligung sowie eine Kinder- und
Jugendbeteiligung geplant. Bei der Erarbeitung der Planung sind nach
Auskunft von Oberbürgermeister Grantz folgende Grundlagen mit zu
berücksichtigen:

  • Abrundungen der Bürgersteige Bartelstraße/ Kaistraße wie Klußmannstraße/ Kaistraße
  • Abrundung der Bürgersteige Schultzstraße/ Kaistraße wie Klußmannstraße/ Kaistraße
  • Der ehemalige historische Lampenmast Klußmannstraße/ Kaistraße ist
    im Rahmen der Neugestaltung abzubergen, zu überarbeiten (nach
    Möglichkeit über einen Beschäftigungsträger) und als historische
    Beleuchtung wieder zu integrieren und damit aufzustellen
  • Das historische Straßenpflaster ist im Abschnitt Klußmannstraße bis Bartelstraße zu erhalten
  • Am westlichen Ende der Kaistraße sollen historische Beleuchtungen (auch Laternen) aufgestellt werden.
  • In dem zuvor benannten Bereich soll eine „alte“ Zolltor-Schranke in
    Verbindung mit einer Infotafel installiert werden, die auf das alte
    Zollamt und dessen Geschichte hinweist.
  • Zudem soll eine Kenntlichmachung des ehemaligen
    Straßenbahnhaltepunktes erfolgen, deshalb sollen auch die dort
    befindlichen Straßenbahnschienen erhalten bleiben.

Hintergrund:
Für die Erschließung und Gestaltung der wassernahen Freiflächen vom
Holzhafen bis zur Doppelschleuse wurden seit 2011 von öffentlicher Seite
mit Förderung aus dem EFRE-Programm und Städtebauförderungsmitteln
bereits umfangreiche Maßnahmen realisiert:

– Freifläche zwischen Holzhafen und Elbinger Platz 0,2 Mio. Euro

– Freifläche am Hauptkanal/Yachthafen 0,25 Mio. Euro

– Platzgestaltung Kreuzung Ulmenstraße/Kaistraße 0,25 Mio. Euro

– Maritime Forschungsmeile (BIS) 3,6 Mio. Euro

– Sanierung der Kaje, Herrichtung Uferpromenade Handelshafen (BIS) 5,6 Mio. Euro

Gesamt: 9,9 Mio. Euro

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