Mehr als 2000 Geburten am Klinikum in Reinkenheide erwartet

Während im vergangenen Jahr insgesamt 1893 Kinder am Klinikum
zur Welt kamen, sind es in 2017 bereits 476 Geburten. Das sind bereits
38 Geburten mehr als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Dabei
stehen die geburtenreichen Monate noch bevor. Erfahrungsgemäß kommen in
den Herbstmonaten viele Kinder auf die Welt. Das Aufnahmebuch des
Kreißsaales am KBR verzeichnet aber bereits für die Sommermonate
zahlreiche Anmeldungen. Am Klinikum geht man daher von einer Zahl von
insgesamt mehr als 2000 Geburten in diesem Jahr aus.

 Eines der neuen Gäste-Appartments im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide

„Auf die steigenden Geburten haben wir bereits reagiert und
vier neue Hebammen ab Sommer aus der eigenen Hebammenschule
eingestellt.“

 berichtet Thomas Kruse, Kaufmännischer Geschäftsführer am
KBR. 

Das Klinikum ist bei Schwangeren besonders beliebt, weil auf Grund
einer Kooperation mit dem AMEOS Klinikum „Am Bürgerpark“ eine
neonatologische Station betrieben wird. Auf dieser Station werden
frühgeborene Kinder medizinisch und pflegerisch versorgt. In Bremerhaven
ermöglicht dies die sogenannte Wand-an-Wand-Lösung. Mit der Station 2d
betreibt AMEOS eine neonatologische Station im Klinikgebäude des KBR.
Trotz unterschiedlicher Klinik-Trägerschaften arbeiten die Experten
erfolgreich zusammen und ermöglichen so, dass in Bremerhaven mit dem KBR
ein Perinatalzentrum der Stufe 2 existiert. „Diese Zusammenarbeit ist
vorbildlich und sollte aus Sicht der Stadt unbedingt bestehen bleiben“,
erklärt Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz.

Die qualitativ hochwertige Versorgung von Frühgeborenen ist
gesetzlich streng geregelt. „Bei der Versorgung von Früh- und
Neugeborenen werden insgesamt vier Level unterschieden. Die Level-1
Kliniken müssen über mehrere neonatologische Intensivbetten und einen
sehr hohen Personalschlüssel verfügen. Die Level-2 Kliniken
unterscheiden sich davon hauptsächlich in der Anzahl der verfügbaren
Intensivbetten. Wir als Level-2 Klinik können die Entbindung von
Frühgeburten auch ab der 29. Schwangerschaftswoche sicherstellen.“
erklärt Prof. Dr. Wolfgang Friedmann, Chefarzt der Gynäkologie und
Geburtshilfe. „Aber es sind nicht nur die Frühgeburten, um die wir uns
kümmern. Ein großer Anteil an Patientinnen mit
Hochrisikoschwangerschaften oder drohenden Frühgeburten wird bei uns
ärztlich versorgt. In vielen Fällen kann so eine Frühgeburt durch
entsprechende Therapie abgewendet und die Patientin wieder nach Hause
entlassen werden.“ In Level-3 Kliniken dürfen nur Kinder ab der 33.
Schwangerschaftswoche behandelt werden. Jüngere Frühgeborene müssen in
eine spezialisierte Klinik, wie das KBR verbracht werden.

Durch die Wand-An-Wand Lösung mit dem AMEOS-Klinikum konnten in
Reinkenheide im Jahr 2017 insgesamt 71 Frühchen zur Welt kommen und
mussten nicht in ein anderes Klinikum verbracht werden. 

Circa 10% bis
15% aller Geburten sind Frühgeborene. 

Aber nicht nur frühgeborene Kinder
werden auf der Neonatologie versorgt, sondern auch kleine Patienten,
bei denen unvorhersehbare Situationen in der Geburt auftreten und die
daraufhin stärkere Überwachung benötigen. Auch Zwillingsgeburten sind
ohne eine Kinderklinik praktisch undenkbar. Die nächstgelegenen
spezialisierten Kliniken sind in Bremen, Oldenburg, Hamburg und
Hannover. Dank der Wand-An-Wand-Lösung kann das KBR die dringend
notwendige Versorgung von Neu- und Frühgeborenen in Bremerhaven und
Umgebung sicherstellen. „Diese hervorragende Versorgung bei Geburten
steht Bremerhaven als Oberzentrum der Unterweserregion gut zu Gesicht“,
weist Grantz auf die Bedeutung der neonatologischen Station hin. Sie sei
für den Wohn- und Lebensort Bremerhaven und „Umzu“ von großer
Bedeutung.

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Um der steigenden Anzahl von Müttern gerecht zu werden, deren
Kinder in der Neonatologie versorgt werden, baut das KBR jetzt extra
Gäste-Appartments. „Das sind vorerst nur zwei kleine Apartments, die den
Müttern zur Verfügung gestellt werden. Die Mütter, deren Kinder in der
Neonatologie nach der Entbindung betreut werden, sind die meiste Zeit
des Tages bei ihren Kindern. Am Abend möchten wir ihnen jedoch die
Möglichkeit bieten, sich in Ruhe zurückzuziehen und trotzdem nah bei
ihren Kindern zu sein.“ so Pflegedirektor Witiko Nickel.

Die Geburtshilfliche Abteilung des Klinikum
Bremerhaven-Reinkenheide ist seit Jahren wegweisend für eine
physiologische Geburt. Am Klinikum wurde 2003 der deutschlandweit erste
hebammengeleitete Kreißsaal eröffnet. Seit dieser „Geburt“ ist der
hebammengeleitete Kreißsaal ein zusätzliches Angebot für Mütter, die
eine möglichst interventionsarme, natürliche Geburt erleben wollen. Die
vergangenen Jahre wurde der hebammengeleitete Kreißsaal regelmäßig von
Patientinnen in Anspruch genommen.

Geburten 2016

1893

Geburten Januar – März 2017

476

Geburten Januar – März 2016

438

Frühgeborene in 2017

71

Zwillingsgeburten in 2017

10

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