bremenports zieht positive Hafenbilanz für 2016


Schwerpunkte: Hafeneisenbahn, Kaje im Kaiserhafen, Hochwasserschutz und umweltfreundlicher Hafenbetrieb

„2016 war für bremenports ein arbeitsreiches und erfolgreiches
Jahr“, bilanziert Robert Howe, der Geschäftsführer der
Hafen-Managementgesellschaft.

  Geschäftsführer Robert Howe stellt die Bilanz für bremenports vor

  „Unsere etwa 370 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter haben gemeinsam dafür gesorgt, dass die Infrastruktur des
Welthafens Bremen/Bremerhaven den Kunden ohne Einschränkungen zur
Verfügung stand – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr“, sagte Howe am
Mittwoch (21. Dezember 2016) in Bremen.
Howe skizzierte Eckpfeiler der täglichen Arbeit von bremenports. Die Aufgaben seien klar definiert:

  • „Wir entwickeln die Häfen permanent weiter.
  • Wir planen die öffentlichen Hafeninvestitionen und setzen sie anschließend um.
  • Groß ist und bleibt auch der Aufwand, den wir bei der Unterhaltung der
    öffentlichen Hafenanlagen in Bremerhaven und Bremen betreiben.
  • Unser Baggereibetrieb ist gut ausgelastet – damit garantieren wir der
    Seeschifffahrt im Hafen jederzeit die erforderlichen Wassertiefen.
  • Umweltschutz im und für den Hafen, Hafen-Werbung im In- und Ausland,
    dazu das Einziehen der Hafengebühren – das sind weitere Aufgaben, die
    uns 2016 gut beschäftigt haben.“

Wichtige Bauprojekte
Das wichtigste aktuelle Projekt ist die Erweiterung der Vorstellgruppe
Imsumer Deich im Überseehafen Bremerhaven. „Die Baumaßnahme kommt gut
voran und liegt im Zeitplan“, sagte Howe. Die Zahl der zuglangen
Parallelgleise in dieser sogenannten Vorstellgruppe wird in den
kommenden Monaten auf 16 verdoppelt (inklusive Elektrifizierung).
Im
Bereich Kaiserhafen hatte bremenports den Nutzern der Hafenbahnanlagen
bereits im Jahr 2015 zusätzliche Gleise und Bahntechnik zur Verfügung
gestellt. Dieser Bereich wird vor allem von Autozügen genutzt. Dagegen
wird die Erweiterung der Vorstellgruppe Imsumer Deich vor allem dem
schienengebundenen Transport von Containern dienen. Wenn im Winter das
Wetter mitspielt, können die neuen Gleise Ende 2017 in Betrieb genommen
werden. Baukosten: rund 30 Millionen Euro.
Während am Imsumer
Deich seit Monaten intensiv gearbeitet wird, muss die Großbaustelle für
die Sanierung der maroden Westkaje im Kaiserhafen III erst noch
eingerichtet werden. „Die Standsicherheit der Kaje, die noch aus der
Kaiserzeit stammt, ist rechnerisch nicht mehr nachzuweisen“, sagte Howe.
„Wir können im nächsten Jahr loslegen. Die Arbeitsgemeinschaft der
Baufirmen hat den Stahl bestellt und wartet darauf, dass die
Rammarbeiten für die etwa 500 Meter lange Kaje beginnen können.“ Vorher
müsse aber die Notifizierung des Projekts durch die EU-Kommission
abgeschlossen sein.
Der Bau der Kaje ist mit Kosten von rund 30
Millionen Euro verbunden und wird etwa anderthalb Jahre in Anspruch
nehmen. Dabei werden etwa 4.000 Tonnen Spundwandstahl und etwa 3.500
Kubikmeter Beton verarbeitet sowie etwa 50.000 Kubikmeter Boden
ausgehoben.

Deichbau vor dem Fischereihafen
Zu den wichtigsten Aufgaben der Hafengesellschaft gehört der
Hochwasserschutz in Bremerhaven. Weil der Klimawandel in den kommenden
Jahrzehnten zu einer deutlichen Erhöhung des Meeresspiegels führen wird,
wurden weite Teile der Bremerhavener Deichlinie in den vergangenen
Jahren bereits erhöht und verstärkt. Jetzt ist der Seedeich vor dem
Fischereihafen an der Reihe. Howe: „Dort haben die Arbeiten im Sommer
2016 begonnen. Der betroffene Deichabschnitt ist etwa 500 Meter lang.
Hier wird der Deich nicht erhöht, sondern deutlich verstärkt. Wir lassen
ihn zwischen Deichkrone und -fuß um acht auf insgesamt 42 Meter
verbreitern. Jetzt, in der Sturmflutzeit, ruhen die Arbeiten.“
Der
Bund (70 Prozent) und das Land Bremen (30 Prozent) teilen sich die
Kosten von 3,7 Millionen Euro. Voraussichtliche Fertigstellung: im
dritten Quartal 2017.

Umweltfreundlicher Hafenbetrieb
Ein Schwerpunkt der Arbeit von bremenports ist die Suche nach Lösungen,
die zu einem nachhaltigen Hafenbetrieb führen. „Die Arbeit unserer
Umwelt- und Landschaftsplaner wird international anerkannt“, sagte Howe.
Die europäische Hafenorganisation ESPO zeichnete bremenports im Herbst
mit dem „ESPO Award 2016“ aus. Mit diesem Umweltpreis wurde das
Gesamtkonzept für die Luneplate gewürdigt. Die Luneplate ist die
zentrale Ausgleichsfläche für die ökologische Kompensation von
Hafenbauprojekten – inzwischen das größtes Naturschutzgebiet im Land
Bremen.
Ökologische Ziele verfolgt bremenports auch bei der
Modernisierung der eigenen Schiffsflotte, die aus etwa 20 Einheiten
besteht. Im Sommer wurde das neue Peil- und Vermessungsschiff „Seeadler“
in Betrieb genommen. Der moderne Diesel senkt den Kraftstoffverbrauch
deutlich. Weil die Batterien überschüssige Energie speichern, kann die
„Seeadler“ im Hafen auf kurzen Strecken emissionsfrei fahren.
2017
wird die LNG-Schute „greenports 1“ die bremenports-Flotte verstärken.
Das erste mit Flüssigerdgas angetriebene Arbeitsschiff in einem
europäischen Hafen wird derzeit in den Niederlanden auf den Einsatz
vorbereitet.
Leider gestalte sich der Aufbau einer
LNG-Infrastruktur in den bremischen Häfen noch schwierig, sagte Howe.
„Es gibt einfach noch nicht genug Schiffe, die mit LNG angetrieben
werden. Bremen und Bremerhaven sind aber LNG-ready. Wenn Bedarf besteht,
kann in beiden Häfen problemlos vom LKW aus gebunkert werden.“
Man
ermuntere die Seeschifffahrt ausdrücklich dazu, Bremen und Bremerhaven
mit möglichst umweltfreundlichen Schiffen zu bedienen. Diesem Ziel dient
auch der „greenports Award“ für das umweltfreundlichstes Schiff, das
Bremen oder Bremerhaven jedes Jahr anläuft. 2016 hat bremenports die
Auszeichnung zum dritten Mal verliehen. Gewinner (2015) war MS „Morning
Lisa“, ein Car Carrier der Reederei EUKOR.
„Nach dem
internationalen Umweltindex ESI können die Emissionen eines Schiffes
bewertet werden“, sagte Howe. Der Index gibt Auskunft darüber, wie weit
die Emissionen unterhalb der international vorgeschriebenen Grenzwerte
liegen. „In Bremen und Bremerhaven haben vergangenes Jahr 45 besonders
umweltfreundliche Schiffe bei 76 Anläufen einen entsprechenden Rabatt
bei den Hafengebühren erhalten.“

Demographische Entwicklung als Herausforderung
Die größte Herausforderung für die bremenports GmbH & Co. KG sieht
Geschäftsführer Howe in der demographischen Entwicklung: „Wir müssen
insgesamt 112 Kolleginnen und Kollegen ersetzen, die uns im Zeitraum bis
2025 aus Altersgründen verlassen werden. Das ist eine anspruchsvolle
Aufgabe. Um Ersatz für ausscheidende Fachleute zu finden, wollen wir
unsere Anstrengungen als Ausbildungsbetrieb verstärken. Außerdem setzen
wir auf den Ausbau des dualen Studiums, um Hochschulabsolventen an uns
zu binden.“
In Zukunft, so Howe werde man noch intensiver um neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werben, zum Beispiel auf Job- und
Ausbildungsmessen. Inzwischen bietet bremenports rund 50 verschiedene
Arbeitszeitmodelle, damit die Beschäftigten ihre beruflichen und
familiären Interessen flexibel miteinander verbinden können. Hier reicht
die Palette bis zum Heimarbeitsplatz – vorausgesetzt, die Arbeit von
Zuhause aus lässt sich mit den betrieblichen Abläufen vereinbaren.

Foto: Senatspressestelle.


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