Zivilcouragepreis verliehen

Am Mittwoch, 26.10.2016 wurden 5 Bremerhavener Bürger mit dem Zivilcouragepreis 2015 der Stadt Bremerhaven geehrt.

Der Preis soll auf die „Unkultur des Wegschauens“ aufmerksam machen
und wird vom Präventionsrat an solche Menschen verliehen, die in
bestimmten Situationen eingreifen und damit anderen Menschen helfen.

Außerdem soll mit der Verleihung anderen Menschen Mut gemacht werden,
gegen Unrecht und Gewalt vorzugehen. Die Preisträger erhalten als
Anerkennung eine Urkunde und ein Preisgeld, dass von Förderern des
 Präventionsrates gestiftet wurde.

Im Großen Saal des Stadthauses 1 begrüßten Jutta Redlich vom
Präventionsrat und der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven,
Harry Götze, um 14.00 Uhr die diesjährigen Preisträger, Angehörige und
Gäste.

Harry Götze dankte den Preisträgern vor allem als Bürger dieser Stadt
und lobte deren Engagement. Hilfe geben, ohne sich selber in Gefahr zu
bringen, lautet das Motto. „Als es nötig war, haben Sie hingeschaut –
heute schauen wir auf Sie. Sie sind Vorbilder in unserer Gesellschaft“
erklärte der Polizeichef und händigte die Urkunden aus.
LTE 2000 M

Preisträger und ihr Engagement:

Fall 1: Jana Fesenfeld (19), Grit Hanke (19) und Valentin Würth (22)

Der Geschädigte (GS) ging zu Fuß in der Bürger und tippte eine
Nachricht in sein Handy. Als er bemerkte, dass sich zwei Personen
unmittelbar hinter ihm befanden, steckte er das Handy in die Hosentasche
und drehte sich um. Unmittelbar darauf schlugen die beiden Täter auf
den GS ein, so dass dieser zu Boden ging. Tritte gegen seinen Körper
folgten. Der GS schaffte es, einen der Täter am Fuß zu fassen, so dass
dieser hinfiel. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Zeugen/Helfer hinzu, wobei
Herr W. schon beim Herannahen die Polizei verständigt hatte. Die Zeugen
gingen dazwischen, wobei Frau F. von einem der Täter beiseite geschubst
wurde, hinfiel und sich dabei auch leicht verletzte. Durch ihr
Einschreiten konnten die drei Helfer erreichen, dass die Täter von ihrem
Opfer abließen und wegliefen.

Daraufhin wurde der GS von den Helfern bis zum Eintreffen der Polizei und des RTW betreut.

Fall 2: Wolfgang Maatz (61)

Nachdem die Geschädigte (GS) in der Sparkasse war, stieg sie in ihr
Auto und legte ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz ab. Im gleichen
Moment öffnete der Täter (TV) die Beifahrertür, nahm die Handtasche an
sich und flüchtete zu Fuß. Die GS stieg wieder aus und lief um Hilfe
rufend hinter dem Täter her. Der Zeuge M. bemerkte dies und nahm die
Verfolgung auf. Herr M. konnte den Täter einholen, ihn festhalten und
die Handtasche an sich nehmen, die der Mann zwischenzeitlich hatte
fallen lassen. Gemeinsam mit einem zweiten Zeugen wurde der Dieb bis zum
Eintreffen der Polizei festgehalten, die Handtasche wurde wieder
ausgehändigt.

Fall 3: Yusuf Kurt (18)

Die Geschädigte (GS) hatte Geld von der Sparkasse geholt und dieses
in ihrer Handtasche verstaut. Die Tasche hatte sie umgehängt. Als sich
Frau B. auf dem Hinterhof des Hauses befand, ging sie an einer jungen
Frau vorbei, die sich an den Mülltonnen aufhielt. Die Frau machte einen
Schritt auf die GS zu und zog an ihrer Handtasche. Unmittelbar darauf
lief die Täterin mit der Handtasche weg, sie hatte offensichtlich den
Riemen der Tasche mit einer Schere durchtrennt. Die GS verfolgte die
Täterin trotz ihrer Unterarmstütze und rief laut um Hilfe. Als sie den
Zeugen K. sah, forderte sie ihn auf, ihr zu helfen. Herr K. stellte sich
der Täterin in den Weg und konnte sie so aufhalten. Herr K. wartete
zusammen mit der GS auf das Eintreffen der Polizei und verhinderte bis
dahin die weitere Flucht der Täterin. Die Handtasche konnte wieder
ausgehändigt werden.

Im Jahr 2005 beschloss der Präventionsrat der Stadt Bremerhaven, das
mit der Aktion »Mut gegen Gewalt« gewonnene Preisgeld des Deutschen
Förderpreises Kriminalprävention in Höhe von 7000,- € zu stiften. Jedes
Jahr sollen damit couragierte Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet
werden, die Zivilcourage bewiesen haben.

Über diese Möglichkeit soll die Aktion »Mut gegen Gewalt« und die
dahinter stehende Idee der Zivilcourage in die Öffentlichkeit getragen
werden. Die Beispiele der Preisträger und ihr Tätigwerden soll die
Wichtigkeit couragierten Handelns aufzeigen und gleichzeitig
verdeutlichen, wie einfach Zivilcourage sein kann!
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