Island sucht maritime Partnerschaft mit Bremen und Bremerhaven

Experten von bremenports sollen ihre Erfahrung bei der Planung eines neuen Hafens einbringen

An der Spitze einer kleinen Delegation aus dem Land Bremen hat
Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner in den vergangenen
Tagen ausführliche Gespräche mit isländischen und grönländischen
Regierungsvertretern und mit Repräsentanten der Wirtschaft geführt. An
diesem Wochenende wurde die Delegation in Reykjavik vom isländischen
Präsidenten Ólafur Ragnar Grimsson empfangen. „Präsident Grimsson hat
deutlich gemacht, wie groß das Interesse seines Landes an einer
maritimen Partnerschaft mit Bremen und Bremerhaven ist“, sagte Günthner
nach dem Treffen. Die Regierung der Inselrepublik treibt die Planung für
den Bau eines Hafens am Nordmeer voran und sucht dabei die
Unterstützung der Hafengesellschaft bremenports.


Empfang beim isländischen Präsidenten (vl.n.r.): Herbert Beck, Deutscher Botschafter in Island., Senator Martin Günthner, Olafur Ragnar Grimsson, Präsident Island, Robert Howe, bremenports, Uwe Will, Via Bremen

Empfang beim isländischen Präsidenten (vl.n.r.):
Herbert Beck, Deutscher Botschafter in Island., Senator Martin Günthner,
Olafur Ragnar Grimsson, Präsident Island, Robert Howe, bremenports, Uwe
Will, Via Bremen

Für die isländische Strukturpolitik spielt das Hafenprojekt
Finnafjord nach Günthners Worten eine zentrale Rolle: „Zunehmende
Temperaturen und längere frostfreie Perioden lassen das Meereis
zurückgehen. Weil sich die Bedingungen für die Schifffahrt zunehmend
verbessern, wollen die Isländer mit dem Bau eines neuen Hafens
reagieren. Die Regierung in Reykjavik hofft, dass die Experten von
bremenports ihre langjährige Erfahrung in den Bereichen Hafenplanung,
Hafenmanagement und maritimer Umweltschutz dauerhaft in das Projekt
einbringen.“
In der Tat, so Günthner, biete das Projekt Finnafjord im Nordosten der
Insel große Chancen – zum Beispiel als künftiger Basishafen für die
Installation und Ausrüstung der nahegelegenen Öl- und Gasplattformen
oder als Hafen, in dem Rohstoffe aus Island und Grönland gelagert,
verarbeitet und für den Weitertransport vorbereitet werden. Außerdem
eigne sich der Finnafjord als Standort für Rettungsschiffe und
Küstenschutzeinheiten sowie als Schutzhafen, zum Beispiel für
Kreuzfahrtschiffe.
Fakt sei auch, dass man beim Projekt
Finnafjord nicht bei null anfange, sagte der Senator. „In den
vergangenen Jahren wurde unter Beteiligung von bremenports untersucht,
ob am Fjord ein Hafen gebaut werden kann, der nicht nur leistungsfähig
ist, sondern auch höchste Anforderungen an Umweltschutz und ökologische
Nachhaltigkeit erfüllt. Bodenverhältnisse wurden untersucht,
Wetterstationen eingerichtet und historische Wetterdaten ausgewertet.“
Die Ergebnisse dieser ersten Untersuchungen zeigen laut Günthner, dass
der Fjord für ein derart anspruchsvolles Vorhaben gut geeignet sei.
„Mehr noch: Dies soll Europas erste Hafenneugründung werden, bei der die
Anlagen zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.“
Als
Betreiberin von vier Seeschleusen, 36 Kilometern Kaje und 230
Kilometern Hafenbahngleisen sei bremenports ein natürlicher Partner der
Isländer, sagte Robert Howe, Geschäftsführer der Hafengesellschaft. In
einem „Memorandum of Understanding“ (MoU) haben die Regierung der
Republik Island, zwei beteiligte isländische Kommunen, die
Ingenieurgesellschaft EFLA und bremenports inzwischen ihr grundlegendes
Einverständnis erklärt, am Finnafjord die Entwicklung eines Hafens
voranzutreiben. Man verständigte sich auch darauf, zu gegebener Zeit die
Finnafjord Port Development (FFPD) zu gründen. Die Gesellschaft soll
unter anderem die Ergebnisse technischer Untersuchungen zusammenfassen,
einen Investmentplan erarbeiten und Konzessionen zur Gewinnung
potenzieller Investoren ausschreiben.
„Wenn es zum Bau eines neuen
Hafens am Finnafjord kommt, wird die Freie Hansestadt Bremen ihn weder
finanzieren noch betreiben“, machte Senator Günthner deutlich. „Wir
wollen aber alles tun, um die isländischen Partner bei der
anspruchsvollen Planung zu unterstützen – ein interessantes
Auslandsprojekt für unsere Hafenplaner, mit dem bremenports wertvolle
Einnahmen erzielen kann.“

Foto: SWAH
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